Noch vor 2 Wochen hatte ich mein niedrigstes Gewicht seit 5 Jahren - 125,5 Kg.
Dann hat sich irgend etwas in mir verändert.
Alles das lässt mich leider das Ziel, das ich mir selber gesteckt habe, vergessen. Ich wollte die 99,9 Kg. erreichen, aber dass scheint mir jetzt leider nicht mehr so wichtig. Abnehmen möchte ich noch, aber der Druck, es zu müssen, ist weg.
Möglicherweise kommt wieder eine andere Phase, wo ich mich wieder etwas zusammenreißen kann. Leider werde ich in den nächsten 4-6 Wochen durch die OP auch nicht sportlich betätigen können. Wenn ich dann noch, wie im Moment etwas, ich sage mal, unausgewogen und ungesund, ernähre, dann kann es wieder zur Zunahme kommen. Das will ich auf keinem Fall!
Es ist viel geschehen in den letzten 13 Monaten, wie man sieht. Aber dennoch muss ich mich zur Zeit enorm quälen, um nicht zuzunehmen. Wenn ich nicht so viel Sport machen würde, säh das anders aus. Ich gehe mind. 3x pro Woche ins Fitnessstudio und da laufe ich wenigstens 7 km und verbrenne lt Anzeige der Geräte etwa 1000 - 1200 Kolorien. Ich mache 2-3 Kurse mit. Im Moment mache ich Rückenfit und Pilates regelmäßig und Aerobic nur ab und zu.
Und nun zu meiner Lust, etwas leckeres im Mund zu schmecken. Da muss ich schon sehr aufpassen, wenn es nicht wieder in alte Gewohnheiten verfallen soll. Es sind die Geschmäcker der Speisen, die in mir einen Drang erzeugen, noch etwas zu essen, obwohl ich schon satt bin. Da lasse ich nach dem Sattgefühl etwas auf dem Teller und bin zu faul, diese Reste sofort zu entsorgen oder zumindest, wenn es sich noch lohnt, wegzustellen. Nach einer kurzen Zeit bemerke ich, wie meine Finger zur Gabel greifen um erneut einen Bissen zu essen. Das ärgert mich, aber er ist im Mund. Das geht dann, wenn ich einen solchen faulen Tag habe, bis der Teller leer ist und ich voll bin.
Das sind die Probleme, wenn man 70% des Übergewichts bereits verloren hat. dann sind die Abnehm-Effekte der OP bereits erfüllt - jetzt heißt es kämpfen. Das ist für mich Megaschwer, da ich fit bin. Da kann ich den inneren Schweinehund nur sehr schwer unter Kontrolle halten.
Ich hoffe, es wird bald wieder besser!
Nach 3 Jahren und 4 Monaten habe ich mein Ziel von U100 seit einem Monat geschafft. Bis heute sind nun 83 Kg., also ein kompletter, nicht zu schlanker Mensch, verloren gegangen. Das Leben ist
leichter, wenn auch nicht total unbeschwert. Natürlich leide ich nicht mehr, wie früher an den diversen Erkrankungen, die wir Dicken nun einmal hatten, aber es sind andere Beschwerden da.
Zum einen habe ich seit ca. 3 Monaten, durch eine entstandene Vernarbung am Magenausgang, ein ständiges erbrechen. Ich kann viele Dinge nicht mehr essen. Alles, was hart, was faserig oder
schlecht verdaulich ist, kommt wieder raus. Es ist kein erbrechen, wie man es vor der OP kannte, es ist ein hochwürgen der Speisen. So wie man es heruntergeschluckt hat, so kommt es wieder hoch.
Also isst man ein Schnitzel, dann schmeckt es auch wieder so, da keine Verdauungssäfte im Magen hinzukommen, die den Geschmack verändern. Das ist positiv. Aber NUR das! Manchmal kann ich nicht
einmal etwas trinken, ohne sofort zu spucken. Ich denke, dass ich zum Karneval als Springbrunnen verkleidet gehe.
Als nächstes werde ich, dadurch, dass ich so wenig zu mir nehmen kann, immer sehr früh müde. Oft gehe ich schon vor 20 Uhr schlafen.
Aber alles ist immer noch 10X besser, als den Weg eines Dicken zu gehen. Ich war lange fett und wenn ich vor dem Entschluss stünde, dick sein oder einen Magenbypass zu erhalten, dann würde ich
hundert mal nach der OP schreien!